So angenehm und unkompliziert „bargeldlos“ auch sein mag – unterschätze nicht die Auswirkungen, die es auf dich hat!
In einer Zeit, in der wir immer mehr auf Bargeld verzichten und unsere Rechnungen online oder mit irgendeiner Plastikkarte bezahlen, verändert sich sehr vieles, das wir gar nicht mitbekommen.
Natürlich ist es reizvoll, sich nicht mit Scheinen und Münzen aufzuhalten sondern alles einfach und schnell zu bezahlen. Und selbstverständlich hat diese Art der Bezahlung hier und da auch seine Berechtigung und bringt uns Vorteile.
Nur leider wirft das bargeldlose Bezahlen auch enorme Schatten auf uns, die wir gar nicht mitbekommen – und uns noch nicht einmal vorstellen können, wenn wir uns nicht mit diesem Thema beschäfftigen.
Bargeld oder Karte?
Warum soll es denn nun besser und für uns von Vorteil sein, wenn wir mit Bargeld bezahlen?
Die Frage ist zwar einfach, aber leider nicht „oberflächlich“ zu beantworten.
Schauen wir uns einmal an was passiert, wenn du etwas mit der Karte (oder dem Handy) bezahlst.
Dadurch, dass die eigentlich Handlung bei jedem Bezahlvorgang immer dieselbe ist, kann dein Gehirn (vor allem dein Unterbewußtsein) keinen reellen Bezug zu der jeweiligen Summe herstellen.
Natürlich WISSEN wir, was der Betrag da am Display bedeutet. Das wissen wir aber leider nur mit dem Verstand – und der steuert und lenkt uns in Wirklichkeit nur zu einem verschwindend kleinen Teil der Zeit (nämlich nur dann, wenn wir etwas BEWUSST machen!).
Unser Unterbewußtsein hingegen, von dem ca. 80% unserer Handlungen (und damit unseres Lebens) dirigiert werden, kann hier leider nicht mithalten. Die Anzeige auf dem Kassendisplay ist zu abstrakt, um von diesem Teil unseres Gehirns (und unseres Wesens) verarbeitet werden zu können. Daher erkennt unser Unterbewusstsein keinen Unterschied, ob wir für etwas 5,- Euro bezahlen oder 93,- oder gar 277,-
Erst, wenn bestimmte Emotionen dazu kommen – etwa, weil wir schokiert darüber sind, dass die Reparatur des Autos so teuer ist – wird der Betrag für den unterbewussten Teil unseres Gehirns greifbar. Erst dann kann es einen Bezug dazu herstellen – eben durch die Aufladung mit der entsprechenden Emotion. Die Zahlen alleine aber sind einfach nur Zahlen, ohne jegliche Bedeutung.
Ich bin nicht mein Unterbewusstsein!
Nun könntest du dir denken, dass das keine Rolle spielt. Immerhin sind wir ja alle so unglaublich weit entwickelt und extrem vernunftbegabt. Was grundsätzlich schon richtig ist – nur ist es halt leider auch ziemlich gefährlich, sich hier in Sicherheit zu wiegen.
Die Auswirkungen!
Dadurch, dass wir keinen echten Bezug zu der Menge des Geldes, das wir ausgeben, herstellen können, verlieren wir (mehr oder weniger) den Überblick über unsere Finanzen. Wir bringen dem unbewussten Teil unseres Gehirns bei, dass immer Geld da ist, dass wir uns alles leisten können, dass wir permanent solvent (oder „flüssig“) sind.
Da dem in der Regel aber nicht so ist, haben viele von uns Schulden. Und was grundsätzlich schon kontraproduktiv ist (über das „Schuldensystem“ und seine fatalen Auswirkungen könnte man abendfüllen philosophieren) wird dadurch noch verschlimmert, dass es sich hier oft um KONSUMschulden handelt. Also um Schulden, die wir nicht machen, weil es unumgänglich ist, weil wir sonst nicht heizen oder essen können, oder weil wir ohne das Auto unseren Job verlieren, oder was auch immer. Sondern weil wir diese Schulden machen, weil wir einfach nicht richtig mit unserem Geld umgehen.
Und genau dabei „unterstützt“ uns die Gepflogenheit, bargeldlos zu bezahlen, ganz vortrefflich.
Der große (und von uns meist schwer unterschätzte) Nebeneffekt des ganzen ist, dass wir dadurch permanent unter Stress stehen – und zwar unter negativen Stress.
Natürich kriegen wir das nicht so deutlich mit, und wenn uns mal der Gedanke kommt, verdrängen wir ihn ganz schnell wieder. Immerhin wollen wir uns ja etwas leisten und gut leben.
Bargeld – was bringt’s?
Nach dem ganzen Gejammere über das schlimme schlimme Plastikgeld 😉 wollen wir uns jetzt aber mal anschauen, was wir davon haben, wenn wir Bargeld verwenden. Warum es so wichtig ist, Bargeld zu verwenden.
Im Gegensatz zum bargeldlosen Bezahlen, musst du das Bargeld tatsächlich in die Hand nehmen. Du musst dich bewusst mit der Summe und den Scheinen und Münzen auseinander setzen, um den passenden Betrag her zu geben. Du führst eine mechanische Handlung aus, du siehst und spürst die Münzen und Scheine, bevor du sie von dir gibst.
Und das hat ENORME Auswirkungen!
Auch dann, wenn du es nicht glaubst oder verstehst – das spielt überhaupt keine Rolle (wer versteht schon genau, wie Elektrizität funktioniert? Um sie nutzen zu können, ist das aber auch nicht wirklich notwendig).
Nur dadurch, dass du beim Bezahlen das Geld physisch in die Hand nimmst, hat dein Gehirn die Change, einen Bezug zwischen dem Geld und dem Wert des jeweils gekauften herzustellen. Nur dadurch ist es deinem Unterbewusstsein möglich, die Information aufzunehmen und abzuspeichern, dass du etwa für ein paar Sackerl Chips & Co in etwa die gleichen Beträge her-geben musst, wir für eine unverhältnissmäßig größere Menge an gesunden Lebensmitteln wie Gemüse und Obst.
Zahlst du bargeldlos, KANN hier keine entsprechende Information abegspeichert werden!
Kontrolle ist Macht!
Es ist eigentlich ganz einfach: wenn du Bargeld verwendest, kontrollierts du dein Geld.
Und nicht umgekehrt.
Nur, wenn du das Geld in die Hand nehmen musst, um etwas zu bezahlen, hast du auch die Kontrolle darüber, was du wofür ausgibst. Du stellst direkte Bezüge zu den gekauften Waren und dem dafür ausgegebenen Geld her. Und das ist, man kann es kaum oft genug betonen, immens wichtig.
Denn nur, wenn du deine Ausgaben bewusst wahrnimmst, kannst du sie auch kontrollieren.
So ist es beispielsweise sehr einfach, bei einem Kinoabend o.ä. alles mit Karte (oder Handy) zu bezahlen. Ein schöner Abend an dem du dich gut amüsierst.
Dass dich dieser aber gleich mal 30,- Euro oder noch mehr kostet, fällt dir nicht auf. Ganz anders hingegen, wenn du jedesmal (an der Kassa, beim Popkorn kaufen, usw.) dein Protmonait zücken und dein Geld in die Hand nehmen musst.
Einzig dadurch, dass du dein Geld tatsächlich in die Hand nimmst, es siehst und haptisch wahrnimmst, bekommt es auch für dein Unterbewusstsein eine „greifbare Dimension“. Es lernt den Wert der Dinge, für die du Geld ausgibst und kann so lernen, was was kostet.
Weil „sie“ es wollen!
Und, falls dich das alles noch nicht überezugen sollte – es gibt noch einen driftigen Grund, sich den Umgang mit seinem geld bzw. sein Verhalten vor Augen zu führen und darüber nachzudenken:
„Denen da oben“ ist Bargeld ein riesiger Dorn im Auge! Konzerne, das Großkapital und (in deren Schlepptau) unsere Regierungen hassen kaum etwas mehr als Bargeld. Und aus deren Sicht ist das auch vollkommen nachvollziehbar.
Bargeld hinterläßt keine Spuren, es läßt sich kaum kontrollieren. Wenn du mit Bargeld bezahlst kann dein Konsumverhalten weder marketigtechnisch verwertet noch sonst wie „gegen dich verwendet“ werden. Deine Kosnumationen sind nicht rückverfolgbar, was es ihnen schwere macht, dich zu beeinflussen oder zu manipulieren und letztlich zu steuern.
Warum meinst du, wird das sonst so forciert?
Um DIR etwas Gutes zu tun, oder dir dein Leben zu erleichtern?
Dazu hätten sie weiß Gott genug Möglichkeiten 😉
Und nein, das ist natürlich keine Verschwörungstheorie – es ist einfach nur logisch und nachvollziehbar.
Aber, wir erinnern uns: diese Menschen sind nicht „schlecht“ oder grundsätzlich „böse“! Das System, in dem sie agieren (müssen) lässt ihnen gar keine andere Wahl.
Vgl.: Akteur vs. System
Also, je mehr du dich vom physischen Akt des HERGEBENS entfernst, desto weniger Kontrolle hast du darüber – und desto mehr gibst du über kurz oder lang aus. Je einfacher und unkomplizierter der Bezahlvorgang ist, je schneller es geht, desto schneller gibst du dein Geld auch aus. So einfach ist das im Prinzip.
Das Schlimmste überhaupt – die KREDITkarte!
Das Problem des bargeldlosen Bezahlens auf die Spitze treibt hier die Kreditkarte.
Die Einführung der Kreditkarte hat die Bevölkerung der USA in eine unbeschreibliche Schuldenspirale abdriften lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Schulden nur per „echten“ Kredit möglich, etwa für den Hausbau oder die Gründung eines Geschäftes. Durch die Möglichkeit, einfach nur eine Karte zu zeigen, nahm der Konsum damals enorm zu – und mit ihm die Verschuldung.
Es ist natürlich verführerisch, sich etwas kaufen zu können, ohne darüber nachzudenken, genug Geld eingesteckt zu haben. Doch verleitet diese Möglichkeit nur all zu leicht dazu, mehr auszugeben, als man hat.
Die Karte ist immer da, es ist immer Geld verfügbar – ohne Grenzen und ohne darüner nachdenken zu müssen. Doch das öffnet dem unbewussten und verschwenderischen Konsum Tür und Tor.
Die Karte begrenzt dich nicht, du musst nicht darüner nachdenken, dass du heute nicht alles ausgeben kannst, weil du ja morgen noch Lebensmittel o.ä. einkaufen musst.
Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen: die Auswirkungen der Kreditkarte auf die Gesellschaft sind tatsächlich erschreckend. So hat sie zum Beispiel eine bis dahin noch nicht existente Krankheit überhaupt erst ermöglicht (zumindest in der breiten Bevölkerung): die Konsum- bzw. Kaufsucht!
Nur, wenn du mehr Geld ausgeben kannst als du hast, machst du Schulden. Das ist genau so simpel und logisch wie es klingt. Und je einfacher es ist, Geld auszugeben, das du nicht hast, desto größer ist die Gefahr, dich zu verschulden.
Eigenverantwortung!
Natürlich kann man jetzt sagen, wir sind erwachsen und selbt für unsere Handlungen verantwortlich – also haben wir auch die Konsequenzen zu tragen. Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Andererseits darf man auch nicht unterschätzen, welche enorme Wirkung Wrbung und die Medien auf uns haben. Das wird wohl seinen Grund haben, dass diese Systeme Millarden in Werbekampagnen stecken, um uns diese Dinge schmackhaft zu machen.
Und, so intelligent und aufgeklärt kann man gar nicht sein, als das das nicht auf einen wirken würde (vgl.: Plakatier dein Zuhause).
Es soll hier also nicht darum gehen, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen und in die Opferrolle zu schlüpfen. Vielmehr will dieser Artikel Bewusstsein für diese Tehmatik schaffen – denn wirklich frei entscheiden kannst du schließlich nur, wenn du informiert bist und dir deine eigenen Gedanken gemacht hast.
Das gilt natürlich für jedes Thema, nicht nur für Geld und Konsum.
MEDIENSTIMMEN
Und das ist natürlich auch nichts wirklich Neues!
Selbstverständlich ist das Problem vielen schon bekannt – nur die sogenannte „breite Öffentlichkeit“ dürfte das noch nicht wirklich verstanden haben – anders wäre unser Verhalten, das wir an den Kassen dieser Welt ständig an den Tag leben, wohl kaum zu erklären.
Hier ein paar Auszüge aus der Medienwelt:
Die bargeldlose Bezahlfunktion der Kreditkarte hat schon etliche Menschen in die Schulden gebracht, weil sie von dieser Funktion leichtfertig Gebrauch gemacht haben, ohne die Folgen zu bedenken. Die Möglichkeit einer Kreditierung von Zahlungsverbindlichkeiten an Kassen von Tankstellen, Supermärkten und Lokalen ist dabei für viele Kartenbesitzer verführerisch.
https://www.sozialleistungen.info/schulden/schuldenfallen/kreditkarten/
Ein neues Smartphone auf Raten oder ein moderner UHD Fernseher auf Kredit: Die Konsumschulden der Österreicher haben […] deutlich zugelegt. Mittlerweile gibt jeder Zweite an, privat verschuldet zu sein – ein Plus von mehr als 22 Prozent gegenüber 2017.
https://help.orf.at/stories/2910474/
Echte Kreditkarten erlauben Verbrauchern eine flexible Rückzahlung. Doch in der Regel werden für diese Freiheit Wucherzinsen verlangt. Und nur die wenigsten Kartenbesitzer haben die nötige Disziplin.
https://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article136354804/Wie-echte-Kreditkarten-in-die-Schuldenspirale-fuehren.html
Bargeldlos bezahlen, ohne Geldbeutel und ganz unkompliziert, erscheint sehr praktisch und verlockend. Die Werbung suggeriert einem ein solch sorgenfreies und lockeres Leben mit der Kreditkarte. […]Da sich kaum einer dieser Menschen den gewünschten Lebensstandard leisten kann und sie so natürlich auf Kredit leben, wächst der Schuldenberg wie in einem Teufelskreis immer weiter an. So ergibt sich auch immer mehr das Phänomen, dass fasst alles mit Kreditkarten bezahlt wird. Denn tatsächlich haben diese Menschen ja kein Geld mehr, können also gar nichts bar bezahlen
https://platinnetz.de/magazin/gesellschaft/finanztipps/durch-kreditkarten-in-die-schuldenfalle-tipps-zum-schutz/